Die Cholera wütet weiter auf Haiti und niemand weiß so genau, wie schlimm es wirklich ist. Während die haitische Regierung beteuert, dass sie alles unter Kontrolle, warnt die Weltgesundheitsorganisation, dass der Höhepunkt der Epidemie noch nicht einmal erreicht sei.
Unwissenheit ist größtes Problem
Die Bewohner von Haiti haben Angst, da sie viel zu wenig über die Krankheit wissen. Freiwillige Helfer aus der ganzen Welt fliegen nach Haiti, um zu helfen. Sie erklären den Kinder, dass sie sich die Hände waschen müssen. Damit dies überhaupt möglich ist, verteilen sie auch sauberes Wasser und Seife. Außerdem geben sie viele weitere Hygienetipps. Die meisten Menschen haben kein Radio oder keinen Fernseher in den Flüchtlingslagern. Deswegen sind so viele Helfer notwendig, die unter die Menschen gehen und sie über die Cholera aufklären.
Viele Widersprüche
Zur allgemeinen Verunsicherung trägt bei, dass viele Widersprüche kursieren. Die Regierung verspricht, alles unter Kontrolle zu haben, während die WHO weiterhin warnt. Ende November ist eigentlich die Präsidentenwahl geplant, doch nun erheben sich schon erste Stunde, die fordern, dass die Wahl verschoben wird.
Slumbewohner
Erstaunlicherweise ist die Situation in den Obdachlosenlagern gar nicht so schlimm. Das liegt vor allem daran, dass die Wasserleitungen und Toiletten die dort aufgrund des Erdbebens gebaut wurden, einwandfrei funktionieren. Gefährlich dagegen wird es für die Bewohner der Slums. Dort gibt es keine sanitäre Einrichtungen, stattdessen benutzen die Bewohner die Kanäle. Außerdem leben die Menschen dort dicht an dicht. Ein freiwilliger Helfer bezeichnet die Slums aus diesem Grund als „tickende Zeitbombe“.
Die Cholera
Die Cholera ist eine sehr schlimme Durchfallerkrankung, die sogar lebensgefährlich ist. Sie kann innerhalb von wenigen Stunden zum Tod führen. Die meisten Krankheitserreger verbreiten sich über mit Fäkalien verschmutztes Trinkwasser und über verunreinigte Lebensmittel. Das Bakterium Vibrio Cholerae setzt sich im Dünndarm fest und sondert ein Gibt ab. Die typischen Cholera-Symptome sind Durchfall und Erbrechen. Ein Patient kann an einem Tag bis zu 20Liter Flüssigkeit verlieren. Auch Mineralien werden ausgeschwemmt. Die Menschen sterben dann an Nierenversagen oder bekommen einen Kreislaufkollaps.
Behandlung
Wenn die Cholera schnell erkannt wird, dann kann sie sehr gut behandelt werden. Damit der Patient überlebt, muss er mit ausreichend sauberen Wasser, lebenswichtigen Salzen und Antibiotika versorgt werden. Außerdem muss die Krankheit möglichst schnell eingedämmt werden. Dafür ist es notwendig, dass das Trinkwasser wieder sauber wird und eine strikte Hygiene herrscht. Aufgrund der mangelnden Hygiene nach Überschwemmungen, sind diese oftmals die Ursache für eine Choleraepidemie. Ursprünglich kam die Cholera aus Indien, von wo aus sie sich seit den letzten zwei Jahrhunderten auf die anderen Kontinente ausbreitete.
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