Scharfes Essen gesund oder ungesund?

Frau isst Peperoni

Die einen Schwören auf scharfes Essen, während die anderen davon Durchfall und Sodbrennen bekommen. Scharfes Essen ist gesund – für die meisten von uns. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen auf scharfes Essen verzichtet werden sollte. Wir erklären Ihnen die Hintergründe.

Glücklich durch scharfes Essen

Capsaicin ist für den scharfen Geschmack von Chili und Paprika verantwortlich. Eigentlich ist er geschmacklos, jedoch reizt er die Nervenenden. Dies nehmen wir als die brennende Schärfe war – das Essen „schmeckt“ scharf. Wenn wir scharf essen, empfängt unser Gehirn über die Nerven ein Schmerzsignal. Als Reaktion schüttet es Endorphine, die berühmten „Glückshormone“, aus. Ähnliches passiert wenn wir Piperin, das in Pfeffer vorkommt. Die Glückshormone wirken sich entspannend auf den Körper aus. Manchmal werden Pfeffer, Chili und Co sogar als „Naturdroge“ bezeichnet.

Gesunde Schärfe

Besonders scharfes Essen lässt uns schwitzen. Dies liegt daran, dass die Schärfe unsere Wärmerezeptoren aktiviert und so die Durchblutung angekurbelt wird. Als weitere Folge öffnen sich die Poren und wir schwitzen. Auf diese Weise wird die Körpertemperatur heruntergefahren. Außerdem haben viele Inhaltsstoffe scharfer Gewürze oder Lebensmittel eine antibakterielle Wirkung. Manches scharfe Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch und Lauchgewächse haben eine antibiotische und desinfizierende Wirkung. Zusätzlich wird durch scharfes Essen die Mundhygiene verbessert, weil der Speichelfluss angeregt wird.

Weitere Vorteile von scharfen Essen

Die erhöhte Durchblutung durch die Schärfe, führt auch zu einer erhöhten Durchblutung im Bereich der Schleimhäute, was wiederum die Geschmacksnerven aktiviert. Scharfe Gewürze wirken also auch Geschmacksverstärker. Außerdem wird durch scharfe Speisen die Verdauung angekurbelt, was besonders für fettes Essen gilt. In Bologna zeigte eine Untersuchung dass Menschen, die unter Dyspepsie, im Volksmund oft als „Verdauungsstörungen“ bezeichnet, eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden, wie etwa Verstopfung, durch eine mehrwöchige Einnahme von Paprikapulver erzielen konnten. Scharfes Essen kann auch den Kalorienverbrauch erhöhen, weil einige Kalorien in Wärmeenergie umgewandelt werden.

Ist scharfes Essen während der Schwangerschaft ungesund?

Einige werdende Mütter machen sich Sorgen, dass scharfes Essen ihren Ungeborenen schaden könnte. Allerdings können sie sich beruhigen, denn solange sie nicht übermäßig viele scharfe Gewürze verwenden, können auch schwangere Frauen weiterhin scharf essen. Frauen aus Länder, wo besonders scharf gegessen wird, verzichten in der Schwangerschaft auch nicht auf die Schärfe und die Babys kommen trotzdem gesund zu Welt. Allerdings sollten Sie immer nur soviel Schärfe essen, wie Sie vertragen und solange Sie sich wohl fühlen.

Wann sollte auf scharfes Essen verzichtet werden?

Wie wir in der Einleitung bereits erwähnt haben, gibt es aber durchaus Fälle, in denen auf scharfes Essen verzichtet werden sollte, weil es in diesen speziellen Situation ungesund ist. Dies ist zum Beispiel bei Sodbrennen der Fall, weil durch die Schärfe im Essen die Produktion von Magensäften weiter angeregt wird und so die Beschwerden der Betroffenen zunehmen. Bei einem empfindlichen Magen können eine Gastritis oder Magenschmerzen die Folgen sein, wenn der Magen scharfe Speisen verdauen muss. Manche Menschen reagieren auf den Verzehr von scharfen Speisen auch mit Durchfall. In diesem Fall sollte natürlich auch die Schärfe verzichtet werden.

Scharfe Gewürze und ihre Eigenschaften

Paprika, Chili und Peperoni werden bei Arthrose und Rheuma empfohlen. Außerdem haben sie eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Senf reguliert den Blutdruck. Ingwer gilt als Mittel gegen Übelkeit und Seekrankheit. Auch bei Schwangerschafts-Erbrechen kann er eingesetzt werden. Knoblauch beugt der Arteriosklerose vor und liefert Selen. Pfeffer kurbelt die Verdauung und den Kreislauf an, besitzt eine aphrodisierende Wirkung und hilft bei einer Bronchitis und anderen Erkältungskrankheiten.

Bild: © Fotolia.com

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