Er fälschte seine Approbation und seine Praktikabescheinigungen. Unter falschen Namen bewarb er sich in einem Krankenhaus und wurde tatsächlich eingestellt, ohne jemals ein Medizinstudium absolviert zu haben. Ein Arbeitsloser wird nun angeklagt, weil er 150 Patienten behandelte und vorgab ein Arzt zu sein.
Anklage gegen den falschen Arzt
Immer wieder hört man von Fällen, in denen sich Betrüger durch Urkundenfälschung Jobs erschlichen haben. In diesem Fall ist es natürlich sehr schrecklich, da ein Unwissender tatsächlich Patienten behandelte. Der angeklagte 27-Jährige, der nur einen Hauptschulabschluss gemacht hat, fälschte seine Approbationsurkunde und bekam eine Festanstellung als Anästhesiearzt an der Paracelsus-Klinik München. Nun wurde er auf Missbrauch von Titeln, Betrug und Körperverletzung angeklagt.
Eigentlich ist er Rettungshelfer
Der 27-Jährige hatte seine Prüfung zum Rettungshelfer bereits bestanden, allerdings fehlte ihn noch sein Klinikpraktikum, bevor seine Ausbildung als offiziell beendet gegolten hätte. Allerdings hatte er wohl keine Lust, das Pflichtpraktikum zu absolvieren, sondern fälschte kurzerhand die Bescheinung für ein Klinikpraktikum. Aufgrund von finanziellen Problemen fertige er im Sommer 2009 eine neue Fälschung an: Diesmal eine Approbationsurkunde, mit der er sich an der Paracelsus-Klinik in München beworben hat.
Betrug
Von August bis Dezember 2009 leistete der Betrüger dort knapp 800 Dienststunden und führte ca. 150 Behandlungen durch. In dieser Zeit kassierte er 20.000 Euro an Gehalt. Im selben Zeitraum arbeitete er als Helfer beim DRK im Rems-Murr-Kreis. Dort behandelte er weitere neun Patienten. Vermutlich erwarb er seine geringen medizinischen Kenntnisse dort. In der Klinik in München spielte er den Arzt und gab Narkosemittel, entnahm Blut und verabreichte Infusionen. Als ihm eine Festanstellung angeboten wurde, musste er diese ablehnen, da ihm die Sozialversicherungsunterlagen fehlten, die er hätte vorlegen müssen. Daraufhin bewarb er sich als Notarzt am Hospital zum Heiligen Geist in Horb und wurde dort auch angestellt. Im Januar 2010 fielen die betrügerischen Machenschaften allerdings auf und der 27-Jährige wurde angeklagt. Zum Glück nahm niemand bei seinem Betrug schaden.
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