Der neueste Skandal um Tiefkühl-Erdbeeren aus China, die bis zu 11 000 Menschen in den östlichen Bundesländern mit dem Norovirus infiziert haben, löst erneut Fragen nach der Sicherheit von Lebensmitteln auf. Was darf man, was darf man nicht essen; wovon kann man krank werden und wie beugt man am besten vor – Fragen, die uns Konsumenten umtreiben. „Heimische Produkte konsumieren“ ist die Antwort von Politikern, doch auch hier können sich verunreinigte Lebensmittel finden. Egal ob Norovirus, EHEC oder Schweinegrippe: ganz sicher sein können wir uns beim Verzehr von Lebensmitteln nie. Allerdings gibt es ein paar Tipps, die man beachten sollte.
Tiefgefrorene Erdbeeren lösten Brechdurchfall aus
Einige Tage galt Rätselraten, was nahezu 11 000 Personen in ostdeutschen Bundesländern erkranken ließ. Nun ist sehr wahrscheinlich, dass tiefgefrorene Erdbeeren aus China schuld sind: der Norovirus kann Temperaturen von -20 Grad bis 60 Grad Celsius überleben. Verschont blieben solche Konsumenten, wo die Erdbeeren durch starkes Erhitzen weiterverarbeitet wurden. Wer lediglich aufgetaute Erdbeeren zu sich nahm, erkrankten sehr wahrscheinlich an Brechdurchfall. Das Bundesamt für Risikobewertung überwacht derzeit die Rückrufmaßnahmen der verunreinigten Charge. (Quelle)
Vorbeugende Maßnahmen treffen
Da der Norovirus auch sehr niedrige Temperaturen überlebt, können auch TK-Produkte davon betroffen sein. Die Viren schlafen quasi im Eis und sobald die Produkte aufgetaut werden, erwachen sie erneut und vermehren sich. Deshalb gibt es, Produkte auf keinen Fall zu lange auftauen zu lassen und das Tauwasser zu beseitigen. Wer die Produkte anschließend kocht, der tötet so die Viren ab.
Übertragen wird der Virus entweder durch infizierte Menschen oder Gegenständer, aber auch kontaminiertes Wasser oder Dünger kann Ursache sein. Deshalb ist es so wichtig, dass Erkrankten keine Lebensmittel für andere Zubereiten und sich nach dem Toilettengang gründlich die Hände waschen. Gleichzeitig kann der Virus aber auch in jegliche Lebensmittel eindringen (Dünger) oder durch menschliche Übertragung diese kontaminieren.
Einheimische Produkte die Lösung?
Die Politik reagiert auf die Epidemie mit der Forderung, einheimische Produkte in öffentlichen Einrichtungen zu verwenden. Hier seien die Sicherheitsstandards höher und die Vorschriften strenger. Allerdings müsste dann auch das Budget erhöht werden, denn oft greifen die Caterer auf diese billigen Produkte zurück, da Preisvorgaben von zwei bis 3,50 Euro bestünden.
Privat kann man freilich zum einen darauf achten, dass man Produkte mit kurzen Produktionwegen kauft. Aber auch der richtige Umgang mit Lebensmitteln kann helfen: schnelles auftauen, direktes Verarbeiten, hohes Erhitzen. Ein Restrisiko bleibt dennoch bestehen: wir leben nun mal in keiner viren- oder keimfreien Welt.
Fragen und Antworten zu Noroviren vom BfR
Bilder: Anna Sedneva, shutterstock.com / Alliance, shutterstock.com
Hinterlasse jetzt einen Kommentar