Ernährung in Deutschland: der Kampf um die Preise und wie Deutsche sich selber sehen

Ernährung Deutschland Supermarkt
Zu welchem Produkt man greift, entscheiden oft Preis und Marke - weniger die Qualität.

Unlängst ist bekannt, dass die Lebensmittelpreise in Deutschland so niedrig wie nirgendwo sonst sind. Preisunterschieden von bis zu 100% zu etwa dem benachbarten Frankreich sind bei Markenprodukten möglich. Grund dafür ist der Preisdruck von deutschen Discountern und wohl auch die mangelnde Bereitschaft der Deutschen, mehr für Essen auszugeben. Dabei stimmt es nicht, dass wir Deutschen weniger Wert auf gutes Essen legen – nach einer Studie der Verbraucheranalyse bezeichnen sich gar 50 Prozent der Erwachsenen über 14 Jahren als Feinschmecker. Kann das sein?

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Zu welchem Produkt man greift, entscheiden oft Preis und Marke – weniger die Qualität.

Wir sind was wir essen

Was wir täglich aufnehmen, entscheidet maßgeblich darüber, wie unser Körper sich fühlt. Auch die Haut kann ein gutes Indiz für falsche Ernährung sein. Preiswerte Lebensmittel müssen nicht zwangsweise auch minderwertig sein, die niedrigen Preise in Deutschland werden stärker durch den hohen Konkurrenzdruck bedingt. Doch verwunderlich ist viel mehr, dass die Mehrheit der Deutschen von sich aus angibt, sehr auf gesunde Ernährung zu achten (66 Prozent in der Verbraucherstudie), Studien aber belegen, dass die Mehrheit nicht gesund ist! So nimmt das Übergewicht in Deutschland rasant zu; mittlerweile ist etwa jeder vierte Deutsche fettleibig.

Essen gehen beliebter als Autofahren

Das wir nicht gerne Geld für Nahrung ausgeben, stimmt nicht immer. Wenn es ums Essen gehen geht, dann ist das unter Deutschen noch beliebter als Autofahren. Auch gibt eine Mehrheit an, gerne zu kochen und Rezepte auszuprobieren. Insgesamt werden jährlich rund 200 Milliarden Euro rundherum um Ernährung umgesetzt. Wer sich wie ernährt, ist deutlich durch Geschlecht und Alter geprägt – das Vorurteil, dass das soziale Milieu entscheidend ist, stimmt laut Forscher nicht.

Immer mehr landet auf dem Müll

Erst kürzlich stieß die Ministerin für Verbraucherschutz Ilse Aigner eine Kampagne an, bei der es um die Aufmerksamkeit geht, wie viele Lebensmittel wir jährlich wegschmeißen. Rund 500 Millionen Euro schmeißen wir jedes Jahr weg: Lebensmittel, die wir nicht mehr brauchen, landen im Müll. Oftmals nichtmal verdorbene Ware, sondern einfach nur zu viel. Nicht ohne Grund gilt Völlerei als eine der sieben Sünden – eventuell sollten wir uns auf diese Werte zurück besinnen.

Bild: l i g h t p o e t, shutterstock.com

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