ADHS: Neue Bestimmungen über Therapieverlauf

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Kind springt jubelnd in die Luft
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Kinder, bei denen eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (kurz: ADHS) festgestellt wird, dürfen in Zukunft nicht mehr sofort mit Medikamenten behandelt werden. Dies macht die Bundespsychotherapeutenkammer in Berlin verlautbar. Zu diesem Beschluss kam es aufgrund einer geänderten Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses.

Keine sofortige Medikamentengabe

Laut dieser Richtlinie ist es nicht zulässig, dass Kinder mit ADHS sofort mit Arzneien behandelt werden. Vor allem sollen nicht sofort Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat, der zum Beispiel in Ritalin enthalten ist, behandelt werden. Vielmehr soll zunächst eine Therapie ganz ohne Medikamente begonnen werden.

Nach erfolgloser Therapie Einsatz von Medikamenten

Wenn diese Therapie keinen Erfolg zeigt, dann darf Methylphenidat eingesetzt werden. Allerdings müssen auch dann zusätzlich psychologische, pädagogische und soziale Therapiekonzepte zur Anwendung kommen. Mit Hilfe dieser neuen Richtlinie soll der fahrlässigen Verordnung von Medikamenten bei ADHS Kindern ein Ende gesetzt werden. Die Ärzte müssen nun Risiken und Nutzen von Arzneien viel kritischer begutachten und  können erst nach reifen Überlegungen die medikamentöse Behandlung starten.

Warum nicht sofort Medikamente?

Die zu schnelle Verschreibung von Methylphenidat ist deswegen so gefährlich, da der Wirkstoff gravierende Nebenwirkungen hat – wie zum Beispiel Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Weinerlichkeit und ein geringeres Körperwachstum. Gerade die Schlafstörungen sind für Kinder problematisch, da diese die Gesundheit beeinträchtigen und zu weiteren Konzentrationsausfällen in der Schule führen können.

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