Brustkrebs: Neue Entwicklung in der Strahlentherapie

© Uwe Grötzner - Fotolia.com
Frau tastet ihren busen ab
© Uwe Grötzner – Fotolia.com

Schon bald müssen Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, sich vielleicht nicht mehr einer wochenlangen Strahlentherapie unterziehen, sondern können dank kugeliger Röntgenstrahlern eine Therapie machen, die nur noch ein paar Minuten dauert und für die sie nicht mehr täglich in die Klinik zur Chemotherapie kommen müssen.

Methode

Bei dieser Methode wird zunächst der Tumor operiert und gleich im Anschluss wird das Gewebe, in welchem der Krebs saß, bestrahlt. Die Strahlen der Kugelröntgengeräte sind sehr hoch dosiert und sollen die verbliebenen Krebszellen gezielt töten. Dadurch muss sich die Patientin nur einer einzigen Bestrahlung unterziehen, die außerdem nur einige Minuten dauert. Insgesamt beträgt die Zeit nur noch etwa 20 – 30 Minuten, im Moment muss sich eine Brustkrebspatientin noch einer monatelangen Therapie unterziehen. Außerdem lässt sich diese Methode in fast jedem normalen Operationssaal durchführen. Vor der Operation müssen Antibiotika eingenommen werden, um eine Infektion möglichst zu vermeiden.

Vorteile

Die Patientin bekommt von der Bestrahlung auch gar nichts mit, da sie in dieser Zeit noch in der Narkose von der vorherigen Operation liegt. Außerdem sind viele der Vorbereitungen und Schwierigkeiten nicht mehr nötig, die bei der herkömmlichen Therapie unabdingbar war. Beispielsweise kann das Gewebe zwischen O.P. und Bestrahlung nicht mehr vernarben, da ihm dazu die Zeit fehlt. Außerdem müssen die Frauen dann nicht mehr für die Bestrahlung monatelang täglich in die Kliniken gehen, sondern haben nach einem Besuch alles hinter sich. Zusätzlich ist die Einmalbestrahlung deutlich billiger und wird von den Krankenkassen übernommen. In naher Zukunft könnte die O.P. zusammen mit der Bestrahlung vielleicht sogar schon ein ambulanter Eingriff sein.

Effektivität erwiesen

Die Effektivität der Kurzbestrahlung wurde auch von einem internationalem Forscherteam  in der TARGIT-A-Studie bewiesen. Demnach kann die Kugeltherapie die mehrwöchige Strahlentherapie ersetzen. Allerdings darf der Brusttumor nicht größer als 2cm gewesen sein und musste außerdem von den Milchgängen ausgehen, nicht von den Drüsenläppchen. Dies ist so wichtig, da bei der letzteren Krebsvariante der Tumor oftmals schon in andere Teile der Brust oder sogar in die andere Brust gestreut hat. Deswegen ist hier eine Bestrahlung der ganzen Brust sinnvoller, um kein Risiko einzugehen.

Kugelbestrahlung – herkömmliche Bestrahlung

Um die Kugel- mit der herkömmlichen Therapie vergleichen zu können, stellten die Forscher zwei Frauengruppen, auf. Die eine Gruppe wurde mit der einmaligen Beröntgung behandelt, die andere auf die alte Art. Bei der Kugelbestrahlung kam es zu Nebenwirkungen wie Wundkomplikationen, Blutergüssen (Hämatome) oder der Ansammlung von Wundflüssigkeit. Bei der herkömmlichen Strahlentherapie jedoch kam es häufiger zu Gewebeverdickungen, Rötungen und strahlenbedingten Lungenentzündungen. Allerdings war die Komplikationsrate insgesamt bei beiden Vergleichsgruppen gering. Die Rückfallquote war bei beiden Gruppen gering und in etwa gleich.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*