Ob Waschmittel, Deos oder neue Möbel; für Menschen, die unter einer Chemikalien-Unverträglichkeit leiden, können Duftstoffe und Ausdünstungen eine Qual sein. Ähnlich wie bei anderen Allergien, lösen Chemikalien körperliche Beschwerden aus. Dabei können die Symptome so diffus, wie zahlreich sein. Eine Chemikalien-Unverträglichkeit macht die Betroffenen nicht selten zu Einzelgängern, da die Belastung durch die Außenwelt zu gravierend ist.
Wenn Chemikalien krank machen
Von einer „Multiple Chemical Sensitivity“ (MCS) sprechen Mediziner dann, wenn bestimmte Chemikalien Krankheitsbilder auslösen. Von Schwindel bis hin zu Mattheit können die Symptome vielfältig sein und es ist besonders schwer einen bestimmten Auslöser festzustellen. Da Chemikalien in fast allen Gegenständen des Alltags enthalten sind, ist es nicht einfach den Grund für eine allergische Reaktion zu finden. Können Menschen mit einer nachgewiesenen Haustauballergie auf bestimmte Staubsauger für Allergiker zurückgreifen und so ihre Symptome lindern, bleibt Menschen, die empfindlich auf Chemikalien reagieren, oft nur der Rückzug. Darüber hinaus ist eine Chemikalien-Unverträglichkeit oft mit einem Stigma versehen, denn nicht selten wird den Betroffenen Hypochondrie oder eine psychisch bedingte Überrektion attestiert.
Chemikalien meiden
Wer bestimmte Anzeichen bei sich entdeckt und zum Beispiel auf einmal auf ein neues Deo oder ähnliches allergisch reagiert, sollte einen Arzt aufsuchen und seine Problematik schildern. Im Gegensatz zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien auf bestimmte Gräser, existiert bei der „Multiple Chemical Sensitivity“ noch kein allgemeiner Test. Aus diesem Grund ist ein ausgedehntes Gespräch mit einem Fachmann wichtig. Auch wird die Chemikalien-Unverträglichkeit in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern, nicht von den Krankenkassen als Krankheitsbild anerkannt. Da Experten laut einem Artikel des Nachrichtenmagazins Stern schätzen, dass rund 10.000 Menschen in Deutschland unter einer Chemikalien-Unverträglichkeit leiden und die Tendenz steigend ist, darf die Belastung durch Duftstoffe und Co. im Alltag jedoch nicht unterschätzt werden. Wer sein Risiko also minimieren will, sollte auf allzu aggressive Chemikalien verzichten und eher zu natürlichen Alternativen greifen.
Für alle Betroffene gibt es jedoch auch einen Lichtblick, denn das Fachkrankrankenhaus Nordfriesland in Riddorf hat sich auf die Behandlung von Chemikalien-Unverträglichkeit spezialisiert und erzielt mit der Station aus schadstoffarmen Materialien und der Umgebung ohne schädliche Duftstoffe gute Erfolge in der Therapie.
Bild: Aleksandar Todorovic/shutterstock.com
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