Soziale Intelligenz statt Ellbogenmentalität

Zwei Hände übereinander

Forscher der Universitäten Bonn und Heidelberg, sowie deren US-amerikanische Kollegen belegten in einer Studie, dass karriereorientierte Menschen schneller in ihrem Beruf aufsteigen, wenn sie einen hohen Grad an sozialer Intelligenz aufweisen, sich also gut in andere Menschen hineinversetzen können.

Studie

In dieser Studie wurden 71 Probanden, alles Betriebswirte, mit verschiedenen Situationsbeschreibungen konfrontiert. Ihre Aufgabe bestand darin, einzuschätzen, wie sich der Protagonist der Situation fühlt. Dadurch konnten die Wissenschaftler einschätzen, wie gut die Testpersonen sich in die emotionale Lage ihrer Mitmenschen hineinversetzen können. Außerdem wurde anhand eines Fragebogens ermittelt, wie viel Ehrgeiz die Betriebswirte besitzen. Zusätzlich wurde noch der Karriereverlauf der Probanden überprüft, indem die Wissenschaftler die Gehälter im 2-jahresrhytmus untersuchten.

Ziel und Ergebnis der Studie

Diese Studie sollte mögliche Zusammenhänge zwischen der emotionalen Intelligenz und dem Ehrgeiz einerseits und mit dem beruflichen Aufstieg andererseits aufdecken. Am Ende der Studie zeige sich, dass der Verdacht einer Verbindung zwischen der emotionalen Intelligenz und den anderen beiden getesteten Komponenten durchaus berechtigt war, denn die Datenauswertung ergab, dass sich der Verdienst der Testpersonen umso schneller erhöhte, desto größer ihre soziale Kompetenz war. Jedoch galt dies nur für besonders ehrgeizige Testpersonen.

Bedeutung der sozialen Intelligenz im Beruf

Die soziale Intelligenz ist im beruflichen Leben deswegen so wichtig, da Personen, die viel von ihre besitzen, sehr gut zwischen den Zeilen lesen können. Sie erkennen somit, was ihrem Gegenüber wirklich wichtig ist, z.B. auf was der Chef besonderen Wert legt oder welche Argumente dem Geschäftspartner dazu überreden können, das Geschäft abzuschließen. Außerdem fällt es Arbeitnehmern mit einer erhöhten sozialen Kompetenz leichter, karriereschädliche Fettnäpfchen zu umgehen. Auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt spielt der Faktor „soziale Intelligenz“ inzwischen eine sehr große Rolle, denn in vielen Fragebögen bei Einstellungstests wird dieser Charakterzug eingehend überprüft. In Deutschland dagegen spielt die soziale Intelligenz noch eine untergeordnete Rolle.

Bild: © Fotolia.com

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