Alkoholkrankheit

Oft wird die Alkoholkrankheit mit einer Willensschwäche verglichen, wo jemand sein Leben nicht auf die Reihe bekommt und den ganzen Tag Alkohol trinkt. Das ist natürlich nur ein Klischee, denn viele alkoholkranke oder zu mindestens alkoholgefährdete Menschen, leben noch in normalen Verhältnissen. Oft wissen sie selbst nicht, dass sie die Schwelle vom normalen trinken zur Alkoholabhängigkeit bereits überschritten haben. Gerade durch das Klischee der Gesellschaft, was angeblich ein Alkoholiker ist, machen sich viele Menschen keine ernsthaften Gedanken über ihren Alkoholkonsum. Sie schauen oft auf die Menschen, die nach ihrer Meinung wirklich alkoholkrank sind. Da sie sich selbst noch in geordneten sozialen und gesellschaftlichen Gefüge sehen, glauben sie, dass sie nicht alkoholkrank sein können.
Keiner der dem Klischee nach alkoholkrank ist, wurde aber so geboren, sondern hat sein Leben dahingehend verändert, weil er eben alkoholkrank geworden ist. Er hat früher auch meist ein normales Leben gehabt und durch den sozialen Abstieg, bedingt eben durch den Alkoholkonsum, ist er nun in diese Lebenssituation geraten.

Jeder, der alkoholische Getränke konsumiert, wer regelmäßig trinkt, umso mehr, muss mit dem Risiko leben, von der bewusstseinsverändernden Droge Alkohol abhängig zu werden. Alkohol ist genauso eine Droge, die irgendwann ein selbstbestimmtes Leben des Betroffenen verhindert, weil es immer darum geht, zu jeder Zeit irgendwie an Alkohol heranzukommen und ihn immer trinken zu können. Der soziale Abstieg ist dann meist vorprogrammiert, weil man nicht auffallen möchte, nicht angesprochen werden möchte und vor allem, ab einer gewissen Menge Alkohol, auch seinen Verpflichtungen im Arbeitsleben und familiären Leben nachzukommen. Freunde werden gewechselt, wo man ungestört trinken kann. Freizeitinteressen werden vernachlässigt oder so verändert, dass man eben auch Alkohol konsumieren kann.
Die Familie geht oft kaputt, weil es die Angehörigen nicht mehr mit ansehen können, wie man jeden Tag trinkt, sie teilweise sogar den Anschein nach außen halten müssen.

Der Übergang vom Genusstrinker hin zur Alkoholabhängigkeit ist ein sehr schleichender Prozess. Niemand sollte mit seiner Gesundheit spielen. Für ein zufriedenes und glückliches Leben braucht es keinen Alkohol. Im Gegenteil, wer sein Leben real und im vollen Bewusstsein lebt, wird mehr vom Leben haben.

 

Foto:Piotr Marcinski/Shutterstock.com

1 Kommentar

  1. um mit ein paar mehr klischees aufzuräumen und ein bewusstsein für die gefahren des alkohol zu schaffen sei noch auf die seite der bundeszentrale (…) hingewiesen: http://www.kenn-dein-limit.de
    es ist schon verrückt, wie außerordentlich groß der bedarf (die notwendigkeit) weiterhin ist, über diese risiken ausreichend zu informieren! in diesem sinne danke für euren artikel.

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