Kleinkinder: Kein Honig oder Sirup!

Honig im Glas

Zum Glück sind die meisten Eltern schon davon abgekommen, den Schnuller ihrer Kinder in Honig zu tunken, damit er besser angenommen wird. Dies verursacht Karies, was bereits allgemein bekannt ist und deswegen vermieden wird. Jedoch sollen Kleinkinder auch aus anderen Gründen keinen Honig oder Ahornsirup zu sich nehmen. Wir erklären, warum.

Gefährliche Keime

In Honig oder Ahornsirup können gefährliche Keime enthalten sein, die eine Lebensmittelvergiftung mit Clostridium botulinum, auch bekannt als Botulismus, auslösen. Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Köln warnt aus diesem Grund davor, Kleinkindern Honig oder Ahornsirup zu geben.

Botulismus

Zwar ist der Botulismus in Deutschland vergleichsweise selten, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit des Todes bei einer Infizierung sehr hoch. Die Erreger der Vergiftung können sehr schwere Lähmungen in der Muskulatur auslösen und so letztendlich zu einer Atemlähmung führen, die dann den Tod des Erkrankten beschließt. Eine Sonderform ist der Säuglingsbotulismus, der sehr gefährlich ist.

Säuglingsbotulismus

Aufgrund des geringen Alters der Kinder, können die Sporen den Darm befallen und dort auskeimen. Die Folgen sind Muskelschwäche, sowie Schwierigkeiten  beim Atmen, die sich im Röcheln und in Schnarchgeräuschen zeigen. Das Baby ist oftmals nicht einmal mehr stark genug, um seinen Kopf zu halten. Die Reflexe des Säuglings sind sehr verlangsamt, weswegen er schlecht saugen und schlucken kann. Zusätzlich sammelt sich der Speichel im Mund und fließt ihm über die Lippen. Auch der Pupillenreflex ist betroffen, so dass die Pupillen verzögert auf Licht reagieren. Zeigt ein Kind diese Symptome muss sofort der Notarzt verständigt werden.

Worauf bei Lebensmitteln achten?

Clostridien werden bei Temperaturen über 100° C sehr schnell unschädlich, bei etwa 80°C überleben sie noch ca. 6 Minuten, bevor sie absterben. Für ältere Kinder und Erwachsene sind Lebensmittel gefährlich, in denen sich aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen die Bakterien vermehren und Sporen bilden können. Konserven, die Ausbeulungen haben, sollten Sie aus diesem Grund sofort in den Müll schmeißen, da diese ein Anzeichen für die Gase des Botulismus-Erregers sein können. Selbsteingekochtes sollten Sie grundsätzlich 2mal erhitzen, bevor Sie es verzehren. Auch in eingeschweißten Lebensmitteln, wie beispielsweise Räucherlachs können sich Clostridien vermehren, weswegen unbedingt immer auf die erforderliche Kühlung geachtet werden muss.

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