
-
- © Thaut Images – Fotolia.com
Der Baron von Münchhausen erlangte durch seine erlogenen Geschichten Aufmerksamkeit und Sympathie. Er erzählte die haarsträubendsten Geschichten, so zog er sich an seinem eigenen Hemdskragen aus einem Fluss. Nach diesem meisterhaften Lügner ist eine schwere psychische Krankheit benannt. Das Münchhausen-Syndrom.
Münchhausen-Syndrom
Patienten, die unter dieser Krankheit leiden, suchen nach Aufmerksamkeit. Sie täuschen zwanghaft und glaubwürdig Krankheiten vor. Auf diesen Weg bekommen sie die gewünschte Aufmerksamkeit in Form von Mitgefühl, Behandlungen und Krankenhausaufenthalten. Die Betroffenen simulieren Symptome und Krankheiten, doch sie gehen auch noch weiter: Einige manipulieren sogar Labortests oder Temperaturmessungen, um glaubhaft zu erscheinen. Dafür kennen sie eine ganze Bandbreite der verschiedensten Tricks.
Manipulation
Die Tricks reichen von recht einfachen Täuschungen bis hin zur Selbstverletzung. Einfache Tricks sind Zucker im Urin, um Diabetes vorzutäuschen oder teilweise wird auch Blut in den Urin gemischt, damit der Arzt eine Nierenerkrankung feststellt. Gefährlich wird es allerdings, wenn der Patient anfängt Medikamente zu nehmen, um Herz oder Darm zu beeinträchtigen oder sich selbst verletzt, zum Beispiel indem er seine Haut verätzt, damit der Arzt eine Hauterkrankung diagnostiziert.
Folgen
Abgesehen von den Medikamenten, die der unter dem Münchhausen-Syndrom Leidende sich selbst gibt, verschreibt der behandelnde Arzt noch weitere Medikamente, um die vermeintliche Krankheit zu kurieren. Damit summieren sich jede Menge Nebenwirkungen und auch Wechselwirkungen unter dem Medikamenten, die zu schweren gesundheitlichen Schäden führen können. Es kann auch vorkommen, dass ein Patient operiert wird, um einen Notfall zu beheben. Die Erkrankten sind jedoch geschickt, sie wechseln häufig den Arzt oder das Krankenhaus, kommen zur Nachtschicht, wenn keine Akten vorliegen oder verschwinden heimlich auch dem Krankenzimmer, bevor die Diagnose des Münchhausen-Syndroms gestellt werden kann.
Therapie
Die einzige Heilmöglichkeit besteht in einer psychologischen Therapie. Doch es ist sehr schwierig, einen Münchhausen-Simulanten zu behandeln, denn zum einen, ist die Diagnose schwer zu stellen, denn wie gesagt, stellen sich die Betroffenen sehr geschickt an. Zum anderen stellen sich die Erkrankten auch nicht selbst vor, da sie meistens nicht sehr unter ihrer Krankheit leiden.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar