Rizinusöl

© Henry Bonn - Fotolia.com
Öl
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Die Natur bietet uns jede Menge biologischer Heilmittel. Wir haben Ihnen schon einige Heilpflanzen vorgestellt, solche die in unserer Heimat wachsen und andere, die nur auf entfernten Kontinenten gedeihen, aber trotzdem in jeder Apotheke zu haben sind. Zur letzteren Gruppe gehört auch unsere heutige Heilpflanze. Die Rede ist vom Rizinus, bzw. Dem Rizinusöl

Rizinusöl allgemein

Das Rizinusöl wird aus dem Samen des Rizinus gewonnen, der in den Tropen und Subtropen wächst. Die Wachstumshöhe ist sehr unterschiedlich, je nach Standort variiert sie zwischen 1 Meter und 13 Metern. Die Samen sind sehr giftig und sind von ein bis zweieinhalb Zentimeter großen Kapseln umgeben. Aufgrund der giftigen Substanz Rizin in den Samen empfiehlt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Rizinus nicht an Stellen wachsen zu lassen, an denen Kinder spielen könnten. Das Öl wird durch eine Kaltpressung gewonnen und darf kein Rizin enthalten.

Giftiges Rizin

In den Rizinussamen ist allerdings auch Rizin enthalten, dass sehr giftig ist. Allein 5 Samen können ein Kind töten. Die ersten Symptome einer Rizin-Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Dann kommt es zu Fieber, Leberschäden und akutem Nierenversagen. Tödlich sind dann allerdings der Kollaps und die Lähmung des Atemzentrums. Die ersten Anzeichen treten allerdings erst Stunden nach dem Verzehr auf, aus diesem Grund sollte schon beim ersten Verdacht ein Arzt gerufen werden.

Wirkung

Rizinusöl hat zum größten Teil unwirksame Stoffe, die eigentlich wirksame Rizinolsäure wird erst im Dünndarm durch körpereigene fettspaltende Enzyme gewonnen. Diese hemmt die Aufnahme von Natrium und Wasser aus dem Darm, sodass Mineralien und Wasser zusätzlich in den Darm einströmen können. Auf diese Weise wird Stuhlmenge vergrößert und weicher gemacht, so dass eine abführende Wirkung eintritt. Zusätzlich wird die Darmschleimhaut gereizt, auch dies hat eine abführende Wirkung.

Anwendung von Rizinusöl

Rizinusöl wird bei einer Verstopfung oder wenn eine schnelle Darmentleerung notwendig ist angewendet. Rizinusöl kann man direkt als Öl einnehmen, aber es sind auch Kapseln zu haben, die man einfach schlucken kann, da der Geschmack des Rizinusöls von vielen als unzumutbar bezeichnet wird. Die Wirkung tritt nach 2 – 8 Stunden ein. Als Öl nimmt man 1 – 2 Esslöffel zu sich.

Hinweise

Rizinusöl kann, wie alle pflanzlichen Stoffe, bei empfindlichen Menschen zu Hautallergien führen. Wurde eine zu hohe Dosis verabreicht, können Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen die Folge sein. Wenn Rizinusöl zu häufig hergenommen wird, verliert der Körper eine zu große Menge an Wasser, Kalium und Natrium. Der Kaliummangel kann Darmträgheit, Muskelschwäche und Probleme im Bereich des Herzens auslösen. Rizinusöl sollte in folgenden Situationen nicht eingenommen werden: Bei einem Darmverschluss, der Einnahme von  Herzglykosiden, ungeklärten Bauchschmerzen, bei Gallensteinen und im letzen Schwangerschaftsdrittel. Kinder, die jünger sind als 12 Jahre, sollten kein Rizinusöl benutzen, sondern besser verträgliche Abführmittel.

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