Der „Nervus ischiadicus“ ist der längste Nerv in unserem Körper. Häufig kommt es zu Störungen im Ischiasnerv, die zu den typischen Ischiasschmerzen führen. Beim Ischiassyndrom strahlen die Rückenschmerzen auf das Bein aus. Meist reichen die Schmerzen von der Lendengegend über das Gesäß bis hinunter zum Bein.
Symptome
Die Ischiasschmerzen können sich auf drei Weisen darstellen: Entweder „schießt“ der Schmerz bei bestimmten Bewegungen plötzlich ein, steigt wellenförmig an und ab oder hält ziehend längere Zeit an. Die Muskeln rund um den Ischiasnerven verkrampfen sich aufgrund der Schmerzen und der Betroffene nimmt meist unbewusst eine Schonhaltung ein, bei der der Rump seitwärts bewegt wird. Taubheitsgefühl oder Kribbeln zählen genauso zu den möglichen Begleiterscheinungen wie eine erhöhte Empfindlichkeit, Brennen, Muskelschwäche und Lähmungen. Bestimmte Bewegungen sorgen für eine Verschlimmerung der Schmerzen, aber selbst ein Lachen, Niesen, Gähnen oder Husten können zu Schmerzspitzen führen.
Entstehung
Der häufigste Grund für ein Ischiassyndrom ist eine Störung im unteren Lendenwirbelbereich. Verschleißerscheinungen an den Bandscheiben oder an den Wirbelkörpern, können sich die Zwischenwirbellöcher verengen, so dass die Nervenwurzeln gequetscht werden. Der Breich der unteren Lendenwirbelsäule ist aus anatomischen Gründen am häufigsten betroffen und genau dort entspringt der Ischiasnerv. Allerdings kann der Ischiasnerv auch durch kühle Zugluft, durch Druck auf die Nervenfasern, durch einen Tumor oder durch das Baby während der Schwangerschaft gereizt werden. Einige weitere Ursachen, die aber selten vorkommen, sind: Nervenentzündungen durch Infektionen, Schädigungen durch chronische Krankheiten oder Knochenbrüche in der Hüfte.
Behandlung
Der Heilungsprozess dauert in der Regel mehrere Wochen oder sogar Monate, wobei es die verschiedensten Therapien gibt. Zum einen können Medikamente verabreicht werden, welche die Schmerzen lindern und die Muskeln entspannen und zum anderen können Einspritzungen an der Nervenwurzel zu Betäubung eingesetzt werden. Normalerweise werden zusätzlich noch Entzündungshemmer verschrieben. Außerdem wird es empfohlen, die Beine in einem Stufenbett hoch zulagern.
Weitere Behandlungen
Je nach Individuum wird das Ischiassyndrom auch durch Wärme- oder Kälteumschläge behandelt. Sinnvoll ist es außerdem, eine Physiotherapie zu machen, um nicht nur die Schmerzen zu lindern, sondern auch um zu lernen, neuen Attacken vorzubeugen, indem man Muskeln aufbaut. Umstritten ist dagegen die Möglichkeit einer Operation. Normalerweise wird diese Option nur bei einer akuten Nervenquetschung oder nach einer monatelangen, erfolglosen konservativen Therapie.
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