Niedriger Blutdruck hat an sich, anders als zu hoher Blutdruck, keine direkten gesundheitlichen Folgen, kann für den Betroffenen aber unangenehm werden. Denn ein niedriger Blutdruck kann kalte Hände und Füße, Müdigkeit und Schwindelgefühle verursachen.
Ab wann spricht man von einem niederen Blutdruck?
Bei der Blutdruckmessung erhält man zwei Werte, den systolischen und den diastolischen Wert. Der systolische Wert wird immer zuerst genannt. Er entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Arterien pumpt. Liegt dieser Wert unter 100mmHg, spricht man von einem zu niedrigen Blutdruck. Der diastolische Wert wird in der Regeln nach dem systolischen genannt. Dieser entsteht, wenn das Herz wieder erschlafft. Dieser Wert spielt für die Durchblutung der Organe nur eine untergeordnete Rolle. Bei Patienten mit zu niedrigen Blutdruck liegt dieser Wert bei ca. 60 mmHg. Der ideale Blutdruckwert wäre bei 120/80 mmHg.
Niedriger Blutdruck: Folgen
Ein niedriger Blutdruck ist an sich nicht gefährlich. Jedoch wird das Gehirn dann mit weniger Blut durchströmt und es kann daher zu Sehstörungen, Ohrensausen und Schwindelgefühlen kommen. Außerdem können Betroffene, die unter einem sehr niedrigen Blutdruck leiden, sehr leicht ohnmächtig werden und stürzen. Dabei könnten sie sich schwer verletzen, wenn sie ungünstig aufkommen.
Ursachen
Man unterscheidet zwischen der primären und der sekundären Hypotonie. Die primäre Hypotonie kommt häufiger vor und ist dauerhaft. Allerdings sind ihre Ursachen noch ungeklärt. An dieser Form des niedrigen Blutdrucks leiden vor allem junge, schlanke Menschen und Frauen. Als Ursachen vermutet man genetische Faktoren, Umwelteinflüsse oder einen Infekt. Bei der sekundären Hypotonie handelt es sich um ein Symptom einer bereits bestehenden Erkrankung. Eine Herzinsuffizienz oder eine Schilddrüsenunterfunktion können beispielsweise eine sekundäre Hypotonie auslösen. Jedoch kann der Grund für diese Form des niedrigen Blutdrucks auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente, schwere Blutungen oder Flüssigkeitsverlust ausgelöst werden.
Therapie
Wurde ein zu niedriger Blutdruck festgestellt, so muss dieser nicht zwangsläufig behandelt werden. In der Regel wird erst etwas unternommen, wenn Beschwerden auftreten. Zunächst wird dann mit allgemeinen Maßnahmen versucht, den Blutdruck zu normalisieren. Zu diesen Maßnahmen zählen Wechselduschen, Bürstenmassagen und regelmäßige sportliche Betätigung. Bei ausgeprägten Krampfadern wird zudem empfohlen Stützstrümpfe zu tragen, um ein Absacken des Blutes in die Füße zu verhindern. Ein Entspannungstraining und die Vermeidung von Übermüdung und Überanstrengung sollen Stresssituationen verhindern. Eine ausgewogene, salzreiche Ernährung wird in der Regel vom Arzt genauso empfohlen wie eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 2,5 Litern täglich. Dabei sollte vor allem natriumreiches Mineralwasser, Früchtetees und Obstsäfte auf dem Trinkplan stehen.
Medikamentöse Behandlung
Wenn die allgemeinen Maßnahmen nicht helfen und immer noch Beschwerden auftreten, wird in der Regel auf eine medikamentöse Behandlung umgestiegen. Jedoch sollten die normalen Maßnahmen eigentlich greifen. Sollte trotzdem keine Besserung erzielt werden, werden Mineralkortikoide, Ergotaminabkömmlinge oder Sympathomimetika verschrieben. Welches der drei Medikamente zum Einsatz kommt, hängt davon ab wodurch der niedrige Blutdruck verursacht wird, sofern sich das feststellen lässt.
Vorbeugung
Einem niedrigen Blutdruck kann man genauso vorbeugen wie einem Bluthochdruck. Dabei versucht man, die Regulationsfähigkeit der Blutgefäße zu stabilisieren. Am besten geeignet ist dafür eine regelmäßige sportliche Betätigung und eine ausgewogene Ernährung. Wer bereits einmal einen Ohnmachtsanfall hatte, sollte plötzliche Lagewechsel vermeiden, wie beispielsweise schnell aus dem Liegen aufzustehen. Bei den ersten Anzeichen einer Ohnmacht sollten Sie sich sofort hinlegen und die Beine in einem 45° Winkel hoch lagern. Das sorgt dafür, dass das Blut zurück ins Gehirn fließt und die Beschwerden nachlassen. Sollten die Beschwerden häufiger auftreten, dann suchen Sie Ihren Arzt auf und fragen ihn um Rat.
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