Singen – Glücklichmacher, Gesunderhalter, Gedächtnistrainer und Aggressionsnehmer

Frau singt und lacht

Singen macht glücklich – doch nicht nur das, wer regelmäßig vor sich hin trällert lernt leichter und ist auch gesünder. Außerdem macht das regelmäßige Singen die Menschen auch friedfertiger und weniger anfällig für Stress. Gesang scheint also ein echtes Wundermittel zu sein, wir erklären warum und wieso, das Singen welche Wirkungen hat.

Gesang macht schlau

Forschungsergebnisse der Universitäten Bielefeld und Münster zeigen, dass Singen tatsächlich schlau macht – und zwar schon die Kleinsten im Kindergarten. Unter den Kindern, die an der Studie teilnehmen, waren diejenigen, die besonders viel gesungen hatten, zu 88% regelschulfähig, während die Kinder, die nicht so gerne sangen nur zu 44% im Regelschulalter eingeschult werden konnten.

Grund

Den Grund hierfür sahen die Wissenschaftler darin, dass das Singen die Kinder angstfreier und ausgeglichener macht, was es ihnen wiederum leichter macht, neue Dinge zu lernen. Denn die Motivation Neues entdecken und erleben zu wollen, verschwindet wenn man Angst hat oder traurig ist. Auf diese Weise sinkt dann das Lernpotenzial der Kindergartenkinder.

Gesang steuert Hormone

Verschiedene Studie haben bereits gezeigt, dass das Singen Auswirkungen im Gehirn hat. So wird beispielsweise das körpereigene Belohnsystem aktiviert und Oxytocin ausgeschüttet. Diese s.g. „Kuschelhormon“ stärkt die Fähigkeit soziale Bindungen einzugehen und unterstützt Gedächtnisprozesse. Gesang senkt aber zusätzlich noch Testosteronspiegel und den Kortisongehalt im Organismus.

Anti-Aggressions-Stoff

Durch die Verminderung dieser beiden Stoffe werden wir friedfertiger und weniger anfällig für Stress. Singen nimmt uns also die Aggressivität und lässt uns stressfreier leben. Allerdings lässt sich die größere Friedfertigkeit nicht nur auf das verminderte Testosteron im Körper zurückführen, sondern auch auf neurobiologische Prozesse. Gesang macht uns ausgeglichener, was wiederum dazu führt, dass das man sich nicht bedroht fühlt. Dies gibt uns die Möglichkeit besser auf unser gegenüber einzugehen und offener mit ihm zu kommunizieren. Im Großen und Ganzen werden also unsere sozialen Bindungen besser und intensiver.

Gesang macht gesund

Neben Entspannung und verminderter Aggressivität hat regelmäßiges Singen allerdings auch noch einen weiteren positiven Aspekt: Es stärkt das Immunsystem und hilft uns auf diese Weise dabei, unseren Körper gesund zu halten. Studien zeigten, dass nach einer Chorstunde der Immunglobulin-A-Spiegel im Speichel der Sänger erhöht ist. Immunglobine sind Eiweiße, die bei der Abwehr von Bakterien und Viren helfen.

Wann hilft singen?

Zum einen genügt es nicht, Gesang bloß zuzuhören, denn um die Wirkungen zu spüren, muss man schon selber singen. Allerdings ist es egal, welchen Titel oder welche Musikrichtung man wählt, Rock oder HipHop sind genauso gut wie Kirchenlieder. Auch auf die „Qualität“ der Gesangsstimme kommt es nicht an.

Kein Zwang

Ausschlaggebend ist jedoch, dass freiwillig und ohne Leistungsdruck vor sich hingeträllert wird, denn mit Zwang sind die positiven Wirkungen gleich null. Je häufiger man singt, desto besser. Also überwinden Sie Ihre Scheu und singen Sie aus vollen Kehlen und mit Begeisterung, egal ist übrigens auch, ob Sie unter der Dusche oder in einem Chor singen.

Bild: © Fotolia.com

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