Stillen: Allgemeines

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Baby trinkt bei der Mutter an der Brust
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Stillen ist die natürlichste Form, sein Neugeborenes zu ernähren. Das Baby bekommt dadurch alle Nährstoffe und die nötige Flüssigkeit, die es braucht. Außerdem entsteht durch das Stillen eine starke Bindung zwischen der Mutter und dem Baby.

Allgemeines

Nach der Geburt sorgen Hormone dafür, dass die Muttermilch gebildet wird und „einschießt“. Die Mutter kann also sofort nach der Geburt anfangen zu stillen. Diese Art der Babyernährung ist die ideale Form, denn neben den Nährstoffen werden dem Baby auch wichtige Antikörper zusammen mit der Milch verabreicht, die wichtig für die Abwehr von Infektionen sind.  Kinder, die gestillt wurden, entwickeln seltener eine Allergie, als Kinder, die nur Flaschenmilch bekommen haben.

Länge der Stillzeit

Es empfiehlt sich sein Baby mindestens 6 Monate lang ausschließlich zu stillen. Nach diesen 6 Monaten kann man langsam beginnen, das Baby auch an Beikost zu gewöhnen, jedoch es weiterhin immer noch zu stillen. Die Stillzeit sollte ungefähr bis zum Ende des ersten Lebensjahres andauern, aber man kann auch längere Zeit weiter stillen.

Die Muttermilch

Die Muttermilch verändert sich im Laufe der Stillzeit. In der ersten Phase redet man von der s.g. Vormilch. Diese bildet sich schon gegen Ende der Schwangerschaft und ist klar und leicht gelblich. Mit der Vormilch wird das Baby die ersten Lebenstage auch ernährt. Sie ist zwar fettärmer als die normale Muttermilch, jedoch enthält sie immunologische Schutzfaktoren, die sich in der Darmschleimhaut des Babys ausbreiten und es vor Krankheitserregern schützt. Nach 2 – 4 Tagen verändert sich die Vormilch: Nun heißt sie Übergangsmilch und ist fettreicher und enthält auch mehr Kohlenhydrate. Ab der dritten Stillwoche verändert sich die Milch ein weiteres Mal: Sie ist jetzt weißlich-blau und nennt sich Frauenmilch. Die Muttermilch enthält alles, was ein Neugeborenes benötigt: Eiweiße, Fette, Milchzucker, Vitamine und Abwehrstoffe.

Wenn man nicht stillen sollte

Nicht jede Frau kann ihr Baby stillen, denn einige haben gesundheitliche Einschränkungen. So gibt es einige Krankheiten, bei deren Befall, Sie auf das Stillen Ihres Babys verzichten sollten, denn die Erreger könnten über die Muttermilch auf das Baby übertragen werden und es infizieren. Frauen, die HIV-positiv sind, sollten ihr Baby nicht stillen, außerdem auch Frauen, die unter einer aktiven Hepatitis B, Zytomegalie oder Tuberkulose leiden. Denken Sie daran, dass auch Schadstoffe, wie Drogen, Nikotin oder bestimmte Arzneien über die Muttermilch in das Baby gelangen und es schädigen können. Klären Sie deswegen mit Ihren Arzt ab, ob Sie überhaupt stillen sollten.

Richtiges Stillen

Stillen ist nicht immer ganz einfach, die richtige Art und Weise wurde früher von Generation zu Generation weitergegeben, aber heute übernehmen Hebammen und Säuglingsschwestern diese Aufgabe. Sie sollten sich in einer möglichst bequemen Position befinden, etwa sitzend oder liegend, wenn Sie Ihr Baby stillen möchten. Halten Sie Ihr Baby in einem Arm, während Ihre andere Hand die Brust hält. Legen Sie mit Daumen und Zeigefinger dem Neugeboren Ihre Brustwarze an den Mund. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Atmung Ihres Baby über die Nase dabei nicht behindern. Wechseln Sie immer die Brust, mit der Sie beginnen, denn die erste wieder immer besser geleert. In der Regel dauert ein Stillen etwa 20 Minuten, jeweils 10 Minuten pro Brust.

Abstillen

Normalerweise benötigt eine Frau für das Abstillen keine Medikamente, da die Muttermilch nach und nach durch Beikost oder Flaschennahrung ersetzt wird. Dadurch trinkt das Baby weniger von der Brust der Mutter, was wiederum zur Folge hat, dass die Milchproduktion zurück geht. Sollten Sie unter Spannungsgefühlen in der Brust leiden, können Sie sich kalte Umschläge machen, Quarkpackungen auflegen oder die Milch abstreifen. Auch können Sie weniger trinken, Salbeitee zu sich nehmen oder bestimmte homöopathische Mittel, die das Abstillen erleichtern. Muss schnell abgestillt werden, dann werden meistens Hormonpräparate verwendet, die den Milchfluss hemmen.

Komplikationen

Beim Stillen kann es auch zu verschiedenen Komplikationen kommen, zum Beispiel zum Milchstau, der unter anderem wunde Brustwarzen verursachen kann. Dadurch kann auch eine Brustentzündung, Mastitis, entstehen. Sollten Sie Beschwerden in dieser Richtung haben, dann suchen Sie schnell einen Arzt auf, damit diese schnell behoben werden können und Sie nicht zum Abstillen gezwungen werden müssen. Allerdings können auch andere Komplikationen auftreten: Ein Beispiel sind Hohl- oder Schlupfwarzen, die es dem Baby nicht ermöglichen, die Brust der Mutter richtig zu umfassen. Diese Problem kann allerdings sehr schnell durch Stillhütchen behoben werden.

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